Alumni Story mit Timna Eckschmidt
Timna Eckschmidt ist Absolventin des Masterstudiengangs „Global Logistics and Supply Chain Management” der KLU. Mit ihrer Leidenschaft für Nachhaltigkeit und ihrem Engagement für positive Veränderungen steht Timna in ihrer Rolle als Supply Chain Consultant bei HELP Logistics an vorderster Front der humanitären und nachhaltigen Entwicklung.

Erzähl uns etwas über Deine derzeitige Rolle bei HELP Logistics.
Timna Eckschmidt: Ich bin seit August 2023 bei HELP Logistics Asia in Singapur tätig. HELP Logistics bietet humanitären und Entwicklungsorganisationen kostenlose Beratungsleistungen und Schulungen an und hilft ihnen dabei, ihre Lieferketten zu stärken, um humanitäre Hilfe effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Meine Rolle umfasst zwei Hauptbereiche: Lebensmittelsysteme und Nachhaltigkeit. Ob es darum geht, Strategien zur Minimierung von Lebensmittelverlusten zu entwickeln, Ineffizienzen in der Lieferkette zu analysieren oder Organisationen dabei zu helfen, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren – meine Arbeit befindet sich an der Schnittstelle von Logistik, Lieferketten, Nachhaltigkeit und humanitärer Hilfe in einer Vielzahl von Ländern, darunter Nepal, Sri Lanka und Vietnam.
Gibt es ein Projekt bei HELP, auf das Du besonders stolz bist?
Ich bin sehr stolz auf unsere Partnerschaft mit IFAD in Nepal, die im September 2023 begann und eine Regierungsinitiative zur Förderung agroökologischer Wertschöpfungsketten unterstützt. Wir konzentrieren uns darauf, Lebensmittelverluste in den Lieferketten für Gemüse und Gewürze durch die Verbesserung der Logistiksysteme zu reduzieren, was den wirtschaftlichen Ertrag und die Widerstandsfähigkeit von Kleinbäuer:innen erhöht. Dieses Projekt verbessert gleichzeitig die Ernährungssicherheit, klimafreundliche Landwirtschaft und die ländliche Wirtschaft.
Kannst Du uns eine Erfahrung während Deiner Zeit an der KLU beschreiben, die Deinen Karriereweg in Richtung Nachhaltigkeit maßgeblich beeinflusst hat?
Ich habe mich für mein Masterstudium an der KLU mit dem Ziel entschieden, Lebensmittelversorgungsketten nachhaltiger zu gestalten, aber es waren die Vorlesungen von Prof. Dr. Maria Besiou und meine anschließende Masterarbeit bei Prof. Besiou, die mein Interesse für den humanitären Bereich geweckt haben. Dort habe ich gelernt, wie wirkungsvoll humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe sein können und wie nachhaltige Lebensmittelsysteme und Lieferketten im humanitären Bereich angegangen werden können.
Wie sieht die Zukunft der Nachhaltigkeit in der Logistik- und Betriebsbranche aus, und welche Rolle möchtest Du in dieser Zukunft spielen?
Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur eine ethische Überlegung – sie wird sowohl im privaten Sektor als auch in der humanitären Logistik zu einer zentralen betrieblichen Anforderung. Unternehmen und Organisationen sehen sich zunehmendem Druck seitens der Märkte, Aufsichtsbehörden und Spendernetzwerke ausgesetzt, ihre Umweltbelastung zu reduzieren, insbesondere in Bereichen wie CO2-Emissionen, Abfallreduzierung und nachhaltige Beschaffung von humanitären Hilfsgütern.
Die Herausforderung besteht jedoch darin, Nachhaltigkeitsziele in konkrete Maßnahmen innerhalb der Lieferketten umzusetzen – sei es durch die Dekarbonisierung von Transportnetzen, die Optimierung der Ressourcennutzung oder die Neugestaltung von Beschaffungsstrategien. Meine Aufgabe in diesem sich wandelnden Umfeld ist es, Organisationen dabei zu helfen, diese Lücke zu schließen, indem ich Nachhaltigkeitsbewertungen durchführe, praktische Lösungen identifiziere und dabei unterstütze, Nachhaltigkeit in ihre Logistikstrategien zu integrieren. Ich hoffe, dass ich Organisationen weiterhin dabei unterstützen kann, sinnvolle, datenbasierte Verbesserungen vorzunehmen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Prioritäten in Einklang bringen.
Welchen Rat würdest Du aktuellen Studierenden der KLU geben, die an einer Karriere im Bereich Nachhaltigkeit in der Logistik und im operativen Bereich interessiert sind?
Nachhaltigkeit in der Logistik ist ein schnell wachsender Bereich mit vielen Möglichkeiten, erfordert aber auch eine multidisziplinäre Denkweise. Mein Rat wäre, sich eine solide Basis in den Grundlagen der Lieferkette aufzubauen und gleichzeitig Bereiche wie Umweltverträglichkeitsprüfungen, Kreislaufwirtschaftsmodelle und nachhaltige Beschaffungsstrategien zu erkunden.
Scheue Dich nicht, über traditionelle Logistikaufgaben hinauszugehen – Nachhaltigkeit überschneidet sich mit Politik, Finanzen und Technologie. Durch Offenheit für unterschiedliche Perspektiven wirst Du in diesem Bereich effektive:r Problemlöser:in.
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