Ein Lebenstraum, der in Erfüllung geht

KLU-Studentin Elisabeth von Wulffen gewinnt EM-Gold mit der deutschen Dressur-U25-Equipe

Großer Erfolg für Elisabeth von Wulffen: Die KLU-Studentin (Bachelor Business Administration, Class of 2026) und Sportstipendiatin holte mit dem deutschen Team die Goldmedaille bei den Europäischen Dressur-Meisterschaften der U25-Reiter. Im Interview spricht sie über Teamspirit, Druckmomente – und warum sie Studium und Spitzensport dank starker Unterstützung gut unter einen Hut bekommt.

In the foreground, Elisabeth von Wulffen rides her horse Triple A during the FEI U25 Intermédiaire II class. She is dressed in formal competition attire—black jacket and helmet, white breeches

Elisabeth, erstmal herzlichen Glückwunsch zum EM-Gold! Wie war der Moment, als ihr auf das Treppchen durftet?

Elisabeth: Vielen, vielen Dank! Das war einfach unglaublich. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch – da sind definitiv auch ein paar Tränen geflossen. Für mich ist mit diesem Moment ein absoluter Lebenstraum in Erfüllung gegangen: Für Team Deutschland auf dem Treppchen zu stehen, das bedeutet mir wahnsinnig viel. Es war eine Mischung aus Freude, Erleichterung und Dankbarkeit – für mein Pferd, meine Trainerin, meine Familie, das gesamte Team. Und natürlich für unsere Mitreiter:innen. Wir hatten eine tolle Stimmung und haben uns gegenseitig getragen.

Du warst die erste Reiterin für Deutschland im Teamwettbewerb – ein besonderer Druck?

Elisabeth: Auf jeden Fall. Man weiß nicht, wie streng die Richter werten oder wie die Atmosphäre ist und will ja trotzdem eine gute erste Leistung fürs Team abliefern. Aber ich hatte ein super Gefühl im Vorfeld und konnte unsere Leistung im Viereck genau so abrufen, wie wir es trainiert hatten. Dass wir dann mit einer fehlerfreien Runde starten konnten, war ein echtes Highlight – und wichtig fürs Team.

Ihr seid mit zwei sehr starken Ritten in Führung gegangen – wie war das Warten auf die anderen Starts?

Elisabeth: Schrecklich! (lacht) Meine Teamkollegin Felicitas und ich waren am zweiten Tag total verzweifelt. Man will die anderen im Team nicht unnötig stressen, darum haben wir total aneinandergehangen, mitgefiebert und die anderen angefeuert. Und als unser letzter Reiter Moritz (Anm. d. Redaktion Treffinger) dann auch noch eine super Leistung hingelegt hat, war die Freude riesig.

Wie lief es für dich in der Einzelwertung?

Elisabeth: In der ersten Prüfung war ich kurzzeitig auf Platz acht – bei fast 50 Starter:innen! In der Einzelwertung am zweiten Tag lief es ebenfalls gut, auch wenn ich einen kleinen Wackler hatte und am Ende 14. wurde. Für die Kür hätte ich mich sogar qualifiziert, aber es dürfen nur drei Reiter:innen pro Nation starten – ich war knapp Vierte. Trotzdem bin ich sehr stolz auf die Leistung.

Was bedeutet dir dieser Erfolg – auch im Hinblick auf deine sportliche Karriere?

Elisabeth:Sehr, sehr viel. Es war ein unglaubliches Erlebnis, und ich konnte es erst ein paar Tage später wirklich realisieren. Im Spitzensport gibt man viel auf – wenig Sozialleben, viele Umzüge, ständiger Fokus auf Training und Leistung. Aber dieser Erfolg zeigt mir: Es war genau der richtige Weg.

Dein Pferd heißt „Triple A“. Was macht ihn besonders?

Elisabeth: Wir nennen ihn einfach „Triple“. Er ist vielleicht nicht das auffälligste Pferd auf dem Platz – aber wir haben eine ganz starke Harmonie. Ich kann mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen, jede Lektion sitzt. Dieses Vertrauen ist Gold wert, gerade in solchen Wettkampfsituationen.

Und neben all dem Sport studierst du ja auch noch an der KLU. Wie funktioniert die Kombination für dich?

Elisabeth:Ich würde lügen, wenn ich sagen würde: Es ist einfach. Klausurenphase, Turniervorbereitung, Reisen – das alles unter einen Hut zu bringen, ist herausfordernd. Aber ich habe ein starkes Team um mich herum, im Stall und an der Uni. Meine Trainerin, Pfleger:innen, die Professor:innen an der KLU – sie alle unterstützen mich sehr. Ohne dieses Verständnis wäre es nicht möglich. Dazu braucht es viel Disziplin, Organisation – und Leidenschaft.

Wie kamst du zur KLU?

Elisabeth: Ich war nach dem Abi ein Jahr in Mailand, habe dort studiert und kaum geritten. Danach war klar: Ich brauche die Pferde um mich. Gleichzeitig wollte ich aber ein Studium, das mich akademisch fordert – und in erreichbarer Nähe zu meinem Trainingsort in Warendorf liegt. Ich habe dann das Sportstipendienprogramm der KLU entdeckt, Johannes [Anm. d. Redaktion, Sports Relations Manager der KLU] angerufen – zwei Wochen vor Studienstart – und es hat tatsächlich geklappt. Ich bin sehr dankbar dafür.

Was sind deine nächsten Ziele – sportlich und akademisch?

Elisabeth: Nächstes Jahr ist mein letztes U25-Jahr – da will ich unbedingt nochmal zur EM und mich in der Einzelwertung weiter nach vorn kämpfen. Danach schaue ich, wie es weitergeht – aber die Pferde werden auf jeden Fall ein Teil meines Lebens bleiben. Ob ich das irgendwann auch beruflich mache, ob selbstständig oder im Unternehmen – das wird sich zeigen.

Weitere Informationen

Die U25-Europameisterschaften 2025 im Dressurreiten fanden vom 9. bis 11. Juli auf dem traditionsreichen Gestüt Schafhof in Kronberg (Hessen) statt – dem Heimatstall von Ann-Kathrin Linsenhoff. Im Teamwettbewerb setzte sich Deutschland souverän gegen die Konkurrenz durch und sicherte sich zum neunten Mal seit 2016 den Titel.

Zur deutschen Equipe gehörten neben Elisabeth von Wulffen (mit Triple A) auch Moritz Treffinger (Cadeau Noir), Felicitas Hendricks (Drombusch) und Anna Schölermann (Springborgs Guardian). Bereits nach den ersten beiden Ritten – darunter Elisabeths fehlerfreie Auftaktrunde – lag Deutschland in Führung. Mit starken Leistungen am Folgetag machten Treffinger und Schölermann den Gesamtsieg perfekt. Silber ging an die Niederlande, Bronze an Großbritannien.

In der Einzelwertung belegte Elisabeth von Wulffen nach einer soliden Leistung Platz 14 von fast 50 Starter:innen.

Übersicht der Ergebnisse

Teamwertung

Gold: Deutschland – Elisabeth von Wulffen (Triple A), Anna Schölermann (Springborgs Guardian), Moritz Treffinger (Cadeau Noir), Felicitas Hendricks (Drombusch)
Silber: Niederlande
Bronze: Großbritannien

Einzelwertung

  1. Anna Schölermann (GER) mit Springborgs Guardian
  2. Moritz Treffinger (GER) mit Cadeau Noir
  3. Sara Aagaard Hyrm (DEN) mit Atterupgaards Cooper

Kür-Finale

  1. Moritz Treffinger (GER) mit Cadeau Noir
  2. Sara Aagaard Hyrm (DEN) mit Atterupgaards Cooper
  3. Felicitas Hendricks (GER) mit Drombusch OLD

Unterstützung von Sportler:innen an der KLU

Die KLU ist offizielle "Partnerhochschule des Spitzensports" und Partner des Deutschen Hochschulsportverbandes (ADH) sowie des Olympiastützpunktes Hamburg/Schleswig-Holstein. Im Rahmen dieser Kooperation bietet die KLU sowohl ein gezieltes Stipendienprogramm für Bundesligasportler als auch Studiengebührenermäßigungen für diese Sportler an. Neben der finanziellen Förderung gibt es flexible und individuelle Lösungen, um Studium und Leistungssport zu vereinbaren.

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